
Fulda – Von Silas Messing – 152 Vereine, mehr als 138.000 Stimmen und 100.000 Euro an Fördermitteln – die RhönEnergie Fulda hat zum neunten Mal ihren Vereinswettbewerb „Mein Verein, mein Herzschlag“ ausgerichtet. Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung wurden am Mittwochabend in der Firmenzentrale in Fulda insgesamt 50 Projekte aus der Region mit jeweils 2000 Euro ausgezeichnet.
Ziel der Initiative ist es, das ehrenamtliche Engagement in Osthessen zu würdigen und konkrete Unterstützung für Vereinsprojekte zu leisten. Seit dem Start des Wettbewerbs im Jahr 2016 hat das Unternehmen damit 900.000 Euro in den regionalen Vereinssektor investiert. „Die Vereine sind das Rückgrat unserer Gesellschaft“, sagte RhönEnergie-Geschäftsführer Dr. Arnt Meyer: „Sie stiften Gemeinschaft, bringen Menschen zusammen und erhöhen die Lebensqualität in unseren Städten und Dörfern. Deshalb fördern wir diese wichtige Arbeit gerne.“ Gleichzeitig betonte er den Grundsatz der Transparenz bei der Auswahl: „Wenn ein großes kommunales Unternehmen Geld ausschüttet, dann ist das eine Frage der Glaubwürdigkeit.“
Der Wettbewerb verzeichnete in diesem Jahr eine starke Beteiligung: Von den insgesamt 152 eingereichten Projekten stammen 81 Prozent aus dem Landkreis Fulda, darunter waren 69 sportliche, 29 kulturelle, 20 soziale, zehn Bildungs- und sechs Umweltprojekte. Die übrigen Bewerbungen kamen aus dem Main-Kinzig-Kreis, dem Vogelsbergkreis, dem Wartburgkreis sowie jeweils eins aus den Landkreisen Bad Kissingen und Hersfeld-Rotenburg. Die Bandbreite der Initiativen zeige, dass das Bewerberfeld längst nicht mehr nur von Sportvereinen geprägt werde – auch Musikvereine, Tierheime, Feuerwehren, Schulen und Karnevalsclubs zählen zu den Gewinnern. Dr. Volker Nies, Leiter der Unternehmenskommunikation, fasste bei der Siegerehrung die Entwicklung des Wettbewerbs zusammen: „Was einst ‚Mein Versorger, mein Verein‘ hieß, ist heute ‚Mein Verein, mein Herzschlag‘. Genau das spiegeln die Vereine in unserer Region wider – ihr Herzschlag.“
Minitastix aus Welkers holen Platz eins
Die meisten Stimmen sicherten sich in diesem Jahr die Minitastix des SV Welkers. Mit 2503 Stimmen belegte die Kinder-Showakrobatikgruppe den ersten Platz und konnte sich mit dem Preisgeld die Teilnahme am internationalen Turnfest in Leipzig mitfinanzieren. Dort gelang es den Mädchen, ihren Titel beim TuJu Stars Bundesfinale, das mit der Deutschen Meisterschaft vergleichbar ist, zu verteidigen. „Wir wollten die finanzielle Belastung für die Familien möglichst geringhalten“, erklärten die Vereinsvertreter Carolin Reuss und Lukas Heckener, warum sich die Gruppe beworben hatte.
Auf dem zweiten Platz landete die Freiwillige Feuerwehr Fulda-Bernhards mit 2484 Stimmen. Sie verwendet das Preisgeld für die Grundausstattung zur Gründung einer Kinderfeuerwehr. Der dritte Platz ging mit 2481 Stimmen an den Tierschutzverein Fulda und Umgebung, der eine Quarantänestation für kranke Katzenbabys einrichtet. Der Kirchenchor Tann sicherte sich mit 2394 Stimmen den vierten Platz und plant damit die Verbesserung der Kirchenbeleuchtung. Mit 1873 Stimmen belegte der TV Lauterbach-Frischborn den fünften Platz und investiert das Geld in einen neuen Ballfangzaun. Auf dem sechsten Platz folgt das Tierheim Fulda-Hünfeld mit 1810 Stimmen. Dort wird eine neue Küchenzeile für den Katzenbereich angeschafft.
Wettbewerb mit Zukunft
Die RhönEnergie kündigte an, den Wettbewerb auch im kommenden Jahr fortzusetzen. Der Bewerbungszeitraum für die nächste Runde beginnt am 15. November 2025 und endet am 19. Januar 2026. Geplant ist, erneut 50 Gewinner mit je 2000 Euro zu unterstützen. In den vergangenen Jahren wurde das Wettbewerbsformat mehrfach angepasst – unter anderem durch die Erhöhung der Gewinneranzahl und die Abschaffung von Sperrpausen für wiederholte Bewerbungen.
Die feierliche Preisverleihung endete mit Fotos von allen Teilnehmern, einem gemeinsamen Imbiss und der Ermutigung an alle Anwesenden, sich weiterhin für ihre Vereinsarbeit stark zu machen. „Wir leben nicht nur in der Region, sondern auch für die Region“, sagte Meyer.
Quelle: Osthessen-Zeitung